www.piccolo-curiosum.de
PICCOLO CURIOSUM
PICCOLO CURIOSUM hat sich im Herbst 2005 neu konstituiert.
Die Compagnie bevorzugt explizit die Komödie. Sie besteht vornehmlich aus professionellen Schauspielern der Münchner freien Theaterszene unter der Leitung des Schauspielers und Regisseurs PETER PIERRE FISCHER.

Als erstes abendfüllendes Stück hat sie im Jahr 2006 das französische Lustspiel
P A T E L I N O (Maistre Pierre Pathelin)
aus dem 15. Jahrhundert in deutscher Sprache erstellt.


November 2007

Die nächste Produktion, im November und Dezember 2007 auf dem Spielplan des Theaters Blaue Maus, hieß -

APPLAUS NUR PROBEWEISE -
ein fröhlicher Nekrolog
auf das Theater -

nach Texten von Ephraim Kishon.

Kishon, 1924 in Budapest geboren, 1949 in Tel Aviv neu geboren, war wohl der bekannteste Satiriker weltweit. Seine Bücher wurden in 37 Sprachen übersetzt. Nach eigenem Bekunden besuchte er zu viele Schulen und zu viele Lager - ungarische, deutsche, russische. Er schrieb als freier Schriftsteller zahlreiche Theaterstücke und unzählige Satiren, nachdem er zuvor als - freier Schlosser (Kibbuz), freier Garagenbesitzer, freier Kleinkunsttheaterleiter und in anderen freien Berufstätigkeiten - seine Karriere forcierte.


APPLAUS NUR PROBEWEISE
Die Compagnie zeigt einen kleinen Ausschnitt seiner wunderbaren Satiren aus dem Milieu des Theaters, das ihm - aus der Erfahrung langer, beschwerlicher Jahre und vieler Durchfälle - bestens bekannt war.
An praktischen Beispielen entsteht ein Kaleidoskop des Theaterlebens vor, hinter und zwischen den Kulissen; manifestiert sich die Tatsache, dass Schauspieler, Regisseure, aber auch Kritiker und Feuilletonisten oder ähnlich geartete Individuen auch nur Menschen sind wie du und ich.

Die Darsteller:

Moisej Bazijan
Carola Beil
Henning Hoffsten
Theresa Tschira

Co-Regie: Moisej Bazijan

Ausstattung: Jezabel

Licht u. Technik: Uwe Hinsche

Bearbeitung für die Bühne und Inszenierung: Peter Pierre Fischer

www.theaterblauemaus.de








P A T E L I N O
Das Schelmenstück aus dem späten Mittelalter wurde 2006 im THEATER BLAUE MAUS gegeben.

www.theaterblauemaus.de

Presse-Auszug:
...Peter P. Fischer hat die Farce neu übersetzt, bearbeitet, inszeniert und spielt auch den Tuchhändler: Bewußt altmodisch, aber nicht museal, sondern mit starker, körperlicher Präsenz, einem Schuß Ironie und einer Fülle kleiner Gags dicht an den heutigen Zuschauer herangeführt. Zu einem reuefreien Theaterspass tragen auch die Kostüme von Jezabel, in denen die Figuren einem Renaissance-Gemälde enthüpft erscheinen, sowie das Ensemble bei - mit Ulrike Dostal (je nach Bedarf eine anschmiegsame oder kratzbürstige Carlotta), Martin Lüning (kugeliges Windei Patelino), Christian Ammermüller (verschlafen-verschlagener Schäfer) und Henning Hoffsten (von Altersgebrechen und Überdruss gebeugter Richter).
(Abendzeitung - Osterausgabe 2006 - 15.4.2006)

Gastspiel: Bürgerhaus Gräfelfing

Presse-Auszug:
...die Darsteller, die in mittelalterlichen Kostümen auftraten und in Reimform sprachen, gestalteten das Stück pointiert. Die Reime ergaben sich teilweise durch Dialoge der Figuren. So spielten sich die Protagonisten gegenseitig die Bälle zu. Das bewirkte ein konzentriertes und rundes Zusammenspiel der Darsteller. Sie alle hatten den Schalk im Nacken sitzen....
(Münchner Merkur am 02. 06. 2006)

........die Situationskomik und Techniken, mit denen sich diese älteste überlieferte Komödie Frankreichs über den Stand der Advokaten lustig macht, hat später Molière vielfach in seinen Stücken benutzt. Die Aufführung von - PICCOLO CURIOSUM - präsentierte sie bewusst authentisch gehalten, direkt und ohne Zwischentöne. Unübersehbar auch die stets aktuelle Moral dieses Lehrstücks über Schlitzohren unter sich....der Winkeladvokat Patelino (überzeugend schmierig und gerissen: Martin Lüning), Carlotta, sein Frau (mal natürlich ausgelassen, mal ausdrucksstark wütend: Ulrike Dostal), deren teuflisch-derber Plan (macht aus dem eitlen, selbstherrlichen Händler Bohnenstroh einen verwirrten, gewaltsam eingeschüchterten und getäuschten Mann: Peter P. Fischer), Immanuel Kant, Schäfer (überzeugend - schäfchendämlich - : Christian Ammermüller), Richter Drosselbart (glaubhaft vom schweren Amt gelangweilt: Henning Hoffsten)
(Süddeutsche Zeitung am 01. 06. 2006)

Die Rollen und ihre Darsteller:

Patelino, Advocat.......................Martin Lüning

Carlotta,seine Frau....................Ulrike Dostal

Otto Bohnenstroh, Tuchhändler...Peter P. Fischer

Immanuel Kant, Schäfer.............Christian Ammermüller

Felix Drosselbart, Richter............Henning Hoffsten

Technik:.....................................Uwe Hinsche

Regieassistenz:..........................Ulli Aberlé

Bühne & Kostüme.......................Jezabel

Konzeption &
Inszenierung..............................Peter Pierre Fischer

Zum Inhalt:
Nachdem Patelino das Stück mit der Klage eröffnet hat, dass es ihm als Advocat kaum möglich sei, so viel zu verdienen, um anständig leben oder gar neue Kleider kaufen zu können, geht er zum Laden des Tuchhändlers Bohnenstroh. Dort lobt er die guten Eigenschaften des Seniors Bohnenstroh, den er bestens gekannt haben will. Er besieht - rein zufällig - einige Stücke Tuch und gibt vor, durch die Güte des Stoffes bewogen, von demselben zu kaufen. Da er jedoch, wie er sagt, gerade kein Geld bei sich trägt, zu Hause aber verschiedene Ersparnisse besitzt, ergattert Patelino auf charmante Art das Tuch auf Kredit. Dann lädt er Bohnenstroh noch zum Gänsebraten essen zu sich nach Hause ein, wobei er auch seine Schulden zu begleichen verspricht. Nachdem der Tuchhändler im Anmarsch zu Patelinos Haus ist, um sein Geld einzufordern, versteht dieser das Phantasieren eines Fieberkranken derart täuschend nachzuahmen, dass es ihm gelingt, unterstützt von seiner Frau, Bohnenstroh glauben zu machen, er sei vom Teufel besessen. Zu allem Unglück erfährt der Tuchhändler, dass sein Schäfer ihn schändlich betrogen hat, in dem er eine Anzahl Schafe zu eigenem Verbrauch geschlachtet habe. Diesen Betrug lässt Bohnenstroh vor Gericht verhandeln und gerät zusehends in Verwirrung, weil der Schäfer - zufällig - mit einem Anwalt (natürlich Patelino) vor dem Richter erscheint. Die Wirrnis des Tuchhändlers wird mit jeder Minute seiner Anklage konfuser, er mengt Schafe und Tuch durcheinander, er wendet sich bald gegen den Schäfer, bald gegen Patelino und läßt auch den Richter nicht ungeschoren.Als der Schäfer dann auch noch alle Fragen mit - BÄHH - beantwortet, weist der Richter die Klage kurzerhand ab.Als Patelino nun die versprochene Bezahlung vom Schäfer verlangt, bekommt auch er nur ein - BÄHHH -zu hören. Er muss erkennen, dass er in dem einfachen, aber gewitzten Schäfer seinen Meister gefunden hat, - à trompeur trompeur et demi - (betrogener Betrüger).

Zur Entstehungsgeschichte:

Die etwa um die Jahre 1465 - 1467 entstandene Farce - Maistre Pierre Pathelin - zählt zu den ältesten und herausragendsten Denkmälern der überlieferten Komödie Frankreichs. Francois Génin, französischer Gelehrte, nennt sie - La gloire de notre vieux théàtre francais - , die erste wahre grosse französische Komödie, welche die Grundlage für die 200 Jahre jüngeren Meisterwerke Molières bildete.Der Name des ursprünglichen Autors ist verschollen, doch glaubte man eine Zeitlang den - Pathelin - dem herrlichen Verseschmied Francois Villon zuschreiben zu können.Absolut authentisch ist, dass Molière (eigentlich Jean-Baptiste Poquelin, 1622 - 1673) den - Pathelin - hoch in Ehren hielt und dass dieses Lustspiel noch lange nach seinem tragischen Tode (welch schicksalhafter Einfall der Natur, während einer Vorstellung des Stückes Le Malade imaginaire auf einer Pariser Bühne) eine Zierde des klassischen Komödien-Repertoires auf französischen Theaterbühnen war.Im Jahre 1735 lenkte einer der gründlichsten Kenner des damaligen - alten - französischen Theaters, Godard de Beauchamps, die Aufmerksamkeit auf Pierre Blanchet als Autor des - Pathelin. Dieser gehörte dem Advocatenstande an, galt als witziger Satiriker und glänzte in einigen Komödien als Schauspieler. Er hat auch notorisch die Rolle des Maistre Pierre Pathelin auf öffentlichen Bühnen (auf den verschiedenen Marktplätzen) in Paris und Umgebung dargestellt. Aber mochte man auch noch so viele Gründe zu seinen Gunsten als Dichter anführen, der Gelehrte de Beauchamps hat leider den auffallend kleinen Umstand übersehen, dass Blanchet etwa 1459 (in diesem Jahr getauft in Paris) geboren wurde und demnach den - Pathelin - im zarten Alter von 6-8 Jahren gedichtet haben müsste.Die Akten über die Entstehung des - Pathelin - sind also noch lange nicht geschlossen und der wirkliche Autor wird voraussichtlich ebenso wenig zu eruieren sein wie viele Verfasser unserer Volkslieder.Die Uraufführung erfolgte zu Paris um das Jahr 1470 durch die - Clères de la Basoche -, jener Genossenschaft von Juristen, die neben den - Enfants-sans-souci - das Recht besaß, sogenannte - Farces oder - Soties - auf öffentlichen Plätzen aufzuführen. Klagte doch ein bekannter Zeitgenosse damals, dass die - Clères - an ihren auf offenem Markte installierten Bühnen mehr Publikum beim - Pathelin - versammeln konnten, als - die sechs ersten Prediger von Paris zusammen genommen - auf ihren Kanzeln. In Deutschland hielt der - Pathelin - noch Ende des 15. Jahrhunderts zum ersten Mal Einzug. 1498 erschien die lateinisch und in Prosa geschriebene Komödie - Henno - des Humanisten Johannes Reuchlin.Kein geringerer Dichter als Hans Sachs (1494 - 1576) hat diese Farce dann in seinem gleichnamigen Fastnachtsspiel das erste Mal verdeutscht und ebenfalls in Prosaform nachgedichtet. ppfPICCOLO CURIOSUM spielt PATELINO jedoch in gereimten Versen der Neubearbeitung von Peter P. Fischer.

Fotos von den Aufführungen unter: http://people.freenet.de/piccolocuriosum

Foto-Galerie von Peter Pierre Fischer unter:
http://freenet-homepage.de/ppfischer.freenet

Homepage von Peter Pierre Fischer:
http://cv-muc.de/ppfischer
Anschrift:
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http://cv-muc.de/ppfischer
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